Anja Frank starrte zuerst ungläubig auf die Anzeigetafel, ehe sich ihre jubelnden Mitspielerinnen auf sie stürzten. Trotz teilweise unterirdischer Leistung in der ersten Halbzeit und einem 50-minütigen Rückstand gewann der TSV in einem verrückten Spiel am Ende mit 22:21 gegen die Gäste aus Markgröningen. Die Tabellenkonstellation war klar, nur mit einem Sieg könnte man den Gegner weiterhin auf Distanz halten und sich in der Tabelle (vor)entscheidend absetzen. Aufgrund der numerischen Überlegenheit forderte Trainer Micha Wunder ein hohes Tempo von seiner Mannschaft. Der TSV kam solide ins Spiel, beim 4:3 (7. Min.) brachte Marie Kazenwadel ihre Farben erstmals in Führung. Bis zum 6:4 nach zehn Minuten setzten die TSV-Spielerinnen ihre Vorgaben konsequent um, spielten vorne geduldig und gingen in der Abwehr aggressiv zu Werke. Völlig unerwartet rückte der TSV von einer Minute zur nächsten von seinem Konzept ab und brachte Markgröningen leichtfertig ins Spiel zurück. Die Gäste nahmen diese Einladung dankend an und drehten innerhalb von vier Minuten die Partie (6:8, 18.). Erst die stark spielende Chantal Kyll, die alle ihre fünf Treffer in Halbzeit eins erzielte, brach den Bann und konnte mit einem Rückraumkracher den Lauf der Gäste kurz stoppen. Überhastete Einzelaktionen und leichtfertige Ballverluste bestimmten dennoch fortan das TSV-Spiel, wodurch sich Markgröningen bis zur Pause eine 11:15-Führung heraus werfen konnte. Die zweite Halbzeit wurde wie in den vergangenen TSV-Heimspielen einmal mehr zur Aufholjagd. Markgröningen legte per Strafwurf noch einen Treffer nach, danach blieb die eingewechselte Corinna Kannchen im TSV-Tor fast zehn Minuten ohne Gegentreffer. Zwei TSV-Tore in Folge waren Grund genug für Gästetrainer Bastian Keller, seine Spielerinnen zur Auszeit zu beten. Nochmals konnten sich die Gäste auf vier Treffer absetzen, doch die Umstellung in der TSV-Abwehr verfehlte ihre Wirkung nicht. Zweimal Anja Frank, Sina Bertsch und Yvonne Reitmeier brachten die Grün-Weißen heran, beim 18:19 nach 45 Minuten war man wieder in Schlagdistanz. Maren Renz, mit neun Treffern Markgröningen beste Torschützin, sorgte per Doppelpack für die 18:21-Gästeführung (49.). Trotz großem Kampf hatten die TSV-Spielerinnen erst einen Treffer seit der Halbzeit aufgeholt, doch der 21. Gästetreffer war gleichzeitig deren letztes Erfolgserlebnis. Anja Frank verkürzte auf 19:21, Yvonne Reitmeier markierte das 20:21 und warf den 21:21-Ausgleich, noch waren sieben Minuten auf der Uhr. Die Abwehrreihen kämpften, keiner Mannschaft war ein weiterer Treffer vergönnt, ehe Micha Wunder zwei Minuten vor dem Ende seine letzte Auszeit nahm. Der TSV verlor den Ball, konnte jedoch den letzten Gästeangriff abwehren. Anja Frank war es schließlich, die mit der Schlusssirene den umjubelten 22:21-Siegtreffer für den TSV erzielte! Mit diesem Sieg festigte der TSV Tabellenplatz acht und kann am kommenden Samstag deutlich befreiter zum Tabellenfünften nach Wiernsheim reisen. Anpfiff in der Lindenhalle ist um 18.00 Uhr. TSV: Elena Feyhl, Corinna Kannchen; Anja Frank (8/1), Yvonne Reitmeier (5/2), Chantal Kyll (5), Marie Kazenwadel (2), Sina Bertsch (1), Fenja Haller (1), Tina Feyhl, Lea-Marie Obele, Lisa Holzwarth, Daniela Kannchen. hier klicken . |