Bei den Affalterbacherinnen scheint gerade fast alles möglich zu sein. In einer dramatischen Partie, die großartige Werbung für den Frauenhandball beim TSV war, sicherten sich die Schützlinge von Micha Wunder und Markus Faigle am Ende knapp, aber aufgrund einer überragenden zweiten Halbzeit sicher nicht ganz unverdient, einen wichtigen Heimerfolg. Zunächst sah alles danach aus, als würden im dritten Spiel innerhalb von sieben Tagen die Kräfte fehlen. Die knappe Hinspielniederlage noch im Kopf (20:23), hatten sich die TSV-Mädels einiges vorgenommen, doch in der ersten Halbzeit lief nahezu nichts zusammen. Die Gäste konnten schnell mit 0:2 in Führung gehen, lediglich bis zum 4:4 (9. Min.) präsentierte sich der TSV auf Augenhöhe. Außer dem Spiel über den Kreis, wo Sina Bertsch in der ersten Hälfte vier ihrer insgesamt fünf Tore markieren konnte, herrschte im TSV-Angriff zu wenig Durchschlagskraft. Vaihingen nutzte die sich bietenden Chancen gegen die passive Abwehr konsequent und baute so den Vorsprung kontinuierlich bis zu einer komfortablen 10:17-Halbzeitführung aus. Zusätzlich zum scheinbar aussichtslosen Rückstand begann die zweite Halbzeit mit einer Schrecksekunde – Anja Frank verletzte sich bei einer Abwehraktion und konnte mit stark blutender Nase fortan nicht mehr eingesetzt werden. Diese Verletzung wurde jedoch zur Initialzündung für eine Aufholjagd, wie man sie nur selten erlebt! Die eingewechselte Corinna Kannchen machte im Tor reihenweise beste Vaihinger Möglichkeiten zunichte und blieb 15 Minuten lang ohne Gegentreffer. In der Abwehr erkämpften sich die TSV-Spielerinnen viele Bälle und schlossen die daraus resultierenden Konter erfolgreich ab. Tor um Tor schmolz der Vaihinger Vorsprung, auch durch eine Gästeauszeit ließen sich die Affalterbacherinnen nicht stoppen. Innerhalb von zehn Minuten war der Rückstand aufgeholt, Nadine Reitmeier erzielte den Ausgleich zum 18:18 (40.), jedoch musste auch sie kurz darauf verletzt vom Feld. Angetrieben vom lautstarken Publikum gelang Yvonne Reitmeier per Strafwurf auch noch die 19:18-Führung (44.), ehe Vaihingen seine Torflaute beenden konnte und durch zwei Treffer nochmals in Führung ging. Vaihingens beste Spielerin, Rebecca Stärk, erzielte den letzten Gästetreffer zum 20:21, allerdings waren hier noch gut acht Minuten zu spielen. Die ganz starke Yvonne Reitmeier war es schließlich, die die letzten drei Treffer für den TSV erzielte und mit ihrem zehnten Tor eine halbe Minute vor dem Ende für die Entscheidung sorgte. Fazit: Zwei Punkte, zwei Verletzte und ein Spiel, welches in Affalterbach noch länger im Gedächtnis bleiben wird. Dieser Sieg spiegelt die Moral der Mannschaft wieder, die sich nie aufgab und nach den Rückschlägen eine absolute Trotzreaktion zeigte! Nun gilt es, die Verletzungen auszukurieren (Anja Frank: Nasenbeinbruch; Nadine Reitmeier: Mittelhandbruch) und sich auf die kommenden Aufgaben vorzubereiten. Zeit dafür ist reichlich, da das nächste Spiel erst am 12.03. stattfindet. Zu Gast ist dann um 17:30 Uhr die zweite Mannschaft der HSG Neckar FBH. Für den TSV spielten: Elena Feyhl, Corinna Kannchen; Yvonne Reitmeier (10/4), Sina Bertsch (5), Anja Frank (3/1), Tina Feyhl (2), Nadine Reitmeier (2), Chiara Kunter (1), Lea-Marie Obele, Chantal Kyll, Lisa Holzwarth, Marie Kazenwadel, Fenja Haller, Daniela Kannchen. |