Es gibt leichtere Aufgaben, als Samstagnachmittags beim Tabellenführer am anderen Ende des Handball-Bezirks zu Gast zu sein, welcher in der Vorwoche in Oberriexingen mit 47 geworfenen Toren ein wahres Angriffsfeuerwerk abbrannte. Leider schienen die Gastgeberinnen auch gegen Affalterbach nahtlos an diese Leistung anknüpfen zu wollen und legten einen Blitzstart hin. Ausgerechnet die stärkste Waffe der Weissacherinnen, das Tempospiel, vor dem Trainer Micha Wunder noch ausdrücklich gewarnt hatte, klappte am Anfang optimal, sodass bereits nach fünf Minuten ein deutliches 5:0 auf der Anzeigetafel aufleuchtete. Als hätten die Affalterbacherinnen einen solchen Schock gebraucht, um zu merken, dass das Spiel bereits begonnen hat, leisteten sie in der Folge nicht nur Gegenwehr, sondern erwiesen sich als ebenbürtiger Gegner. Vier Tore in Folge steigerten das Selbstbewusstsein, die Körpersprache war plötzlich eine völlig andere und das nötige Quäntchen Glück war ebenfalls auf TSV-Seite. Lea Obele gelang nach einer knappen Viertelstunde der 7:7-Ausgleich und es war absolut nicht ersichtlich, dass hier gerade der Tabellenführer gegen das Schlusslicht spielte. Affalterbach mischte weiter munter mit, die starke Chiara Kunter glich mit ihrem dritten Tor zum 9:9 aus (24.). Dies sollte allerdings der letzte Ausgleich in der Partie sein, zum Ende des ersten Durchgangs schlichen sich kleine Nachlässigkeiten in das Gästespiel ein, die Weissach sofort gnadenlos nutzte und bis zur Halbzeit auf 14:11 davon eilte. Nach der Pause zog der Tabellenführer das Tempo nochmal merklich an, die TSV-Spielerinnen konnten in mehrmaliger Unterzahl durch teilweise sehr fragwürdige Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns nicht mehr mithalten und mussten bis zur 47. Minute warten, ehe Sina Bertsch der erste Gästetreffer im zweiten Abschnitt gelang. Zu diesem Zeitpunkt hatte Weissach in der zweiten Halbzeit bereits zehnmal genetzt, das zwischenzeitliche 24:12 entsprach nun eher wieder dem Tabellenstand. Eine ausgeglichene Schlussviertelstunde war ein weiterer Beleg für den Kampfgeist der TSV-Mädels, die bis zum Ende alles in die Waagschale warfen und wie Weissach ebenfalls noch acht Tore erzielten konnten. Auf dieser über 40 Minuten guten Leistung lässt sich aufbauen und durchaus positiv in die nächsten Spiele gehen. Teil zwei der „englischen Woche“ steht bereits am Dienstag, 02.02. an, wenn der Tabellenvorletzte SG Weissach in der Herbert-Mülle-Halle seine Visitenkarte abgibt. Anpfiff ist um 19:30 Uhr. TSV: Elena Feyhl; Yvonne Reitmeier (5/3), Anja Frank (4/1), Chiara Kunter (4), Sina Bertsch (3), Marie Kazenwadel (2), Lea-Marie Obele (1), Daniela Kannchen (1), Corinna Kannchen, Chantal Kyll, Lisa Holzwarth, Nadine Reitmeier. |